Impressionen der Zeit sind eine Sammlung von Gedichten, die ich im Laufe der Zeit geschrieben und als eine Art unregelmäßiges Tagebuch zusammengetragen habe. Sie sind im Wesentlichen Eindrücke meiner Umgebung, eine Reflektion der Gegenwart, oder auch bloß eine Laune oder ein freier Gedanke.


(neue Gedichte stets zuoberst)


Impressionen der Zeit

Teil V

(gekürzt, weiterhin ergänzt)

09.11.2022

Neue Hügel, grüne Wälder,

Keine Zügel, weite Felder,

Neue Leute, keine Grenzen

Diesen zauberhaften Tänzen.

Pures Gold in samter Seide,

Altes Eisen, Augenweide.

Kalter Regen, große Meere,

Wunderschönste tiefe Leere.

08.02.2022

Im Wind fast verklungen, von der Kälte geschafft

Schallt heisere Stimme in all ihrer Kraft

Nun laut durch das Chaos, Klippe voraus!

Und der Kapitän steht noch mit Hut und Gewand,

Das geht sich schon aus!

Nimmt es selbst in die Hand

Während hinten und vorne allmählich verschwimmt,

Weil ein tiefgrauer Nebel das Sonnenlicht nimmt

Und die peitschende Gischt jenes Schiff ganz verschlingt,

Das den Wogen so trotzt und nun doch langsam sinkt.

Frohes Feuerwerk weithin verraucht immer mehr

Stolzer Bug bricht nicht, oder bricht schwer

Aber gleitet dahin

Immer tiefer ins Meer.

11.01.2022

Noch einmal, bestellt

Noch einmal, na gut

Noch einmal, verzählt

Ich mach’s nochmal gut

Einmal noch, zumindest

So will es der Brauch

Einmal noch, dann reicht es

Das weiß ich ja auch

Und doch noch einmal, auf dass ich’s dann lass‘

Und noch einmal, bevor ich’s hass‘

Und noch einmal, für alle Kleinigkeiten

Und noch einmal, für bessere Zeiten

Und noch einmal, für die großen Geister der Menschheit

Und noch einmal, für die fade Ewigkeit

Noch einmal, von mir aus, aber dann bitte keinmal mehr

06.01.2022

Trauriger Sonnenschein schon ins Zimmer lugt

Schau, wie er Dich noch jeden Tag sucht

Aber Du hast den Mondschein für Dich ganz allein

Sitzt faul in der Ecke, was heißt es, zu sein?

Es ist Dir egal, jeder Gedanke ein Trost

Fängst Träume leicht auf, lässt sie irgendwann los

Denn die Zeit ist Dir lieb, Du hast sie gerne bei Dir

Doch was nützt Dir die Zeit? Sie bleibt nie lange hier

Aber Du denkst Dir noch, dass es niemanden stört

Und auch wenn Du schreist, dass es niemand je hört

Und Du gibst Dich so klug, bist ein trauriger Held

Ziehst Dich wieder zurück in Deine traurige Welt

Denn Du hast den Mond ja für Dich ganz allein

Bloß könnt‘ selbst Dein Mond nicht ohne Sonne sein

Drum gib Dir Müh‘ all den Menschen zuliebe

Was bliebe Dir denn, wenn nur ich Dir bliebe?

Impressionen der Zeit

Teil IV

(gekürzt)

11.06.2020

Du meine Güte! Schau mal dort!

Ich konnt’ es nicht glauben, bis ich es sah.

So wohlvertraut, als ward’ er nie fort!

Der Big Tasty Bacon ist wieder da!

06.06.2020

Gib mir ein Wort, ich besorge ein Floß;

Gib mir ein Schiff, und ich steche in See;

Lass es mich bauen, dann bau’ ich es groß;

Gib mir ein Wort, aber tu mir nicht weh.

04.06.2020

Das ist wie schlechte Poesie, die niemandem schadet,

Eine unvergleichliche Ironie, die niemand bemerkt,

Wie ein Wink des Schicksals, den keiner versteht,

Wie ein junges Blatt, das schon im Frühling vergeht.

06.04.2020

Stimmen über Stimmen hallen

Selbe Reden aus den Kästen,

Bis in alle Köpfe schallen

Liebe Grüße aus dem Westen.

Hinter allen Fenstern sehen

Wir uns lieber als den Rest.

Zu groß die Sorge, zu verstehen,

Wen man da alleine lässt.

08.03.2020

Schokolade auf dem Teller

Fängt alsbald zu schmelzen an.

Schwarze Dächer immer heller;

Hitze, die man sehen kann.

07.03.2020

Edel sind wir, stolzer Ruhm,

Fahren auf, wenn alles fährt.

Hat unsereins dann nichts zu tun

Ist’s als wär’ die Zeit nichts wert.

19.01.2020

Eisig dieser kalte Friede

Weiß auf Weiß die Straßen deckt

Und meinem trüben Blick zuliebe

Auch in mir die Freude weckt.

Impressionen der Zeit

Teil III

16.10.2019

Bilder ferner Welten schmettern

Traurig ohne Zeit und Raum.

Ein sanftes Rauschen in den Blättern;

Glücksgewirr, sie merkt es kaum.

11.10.2019

Derselbe Mond am Himmel wacht,

Mein alter Schatten geleitet mich.

Doch leuchten Wolken grau die Nacht;

Die neue Festung königlich.

19.07.2019

Als wär’ da Schnee,

Der leise um uns kreist

Und auf dem See

Setzt er sich nieder.

Blau ist unten, blau ist oben,

Bis ein Blick den Regen heißt.

Will nun ein Wind die Wolken toben;

Fort!

Doch kehr’ ich morgen wieder.

07.07.2019

Trunken wacht das Morgenlicht.

Ein Kuss, ihr Blick, ein Mann von Welt.

Im schönsten Mond die Nacht erlischt;

In seinem Schein nichts and’res zählt.

24.05.2019

Es flüstert die Stille, Gedanken sind groß,

Jedoch lässt sich die Arbeit nicht missen.

Zu Gott seh’ ich auf, lache selber schon los

Und verfluch’ das verdammte Gewissen.

20.05.2019

Im Westen tief, weit außer Ort,

Das neue Land, der Turm im Wind.

Und gleich wohin, ich kam von dort;

Den Kindern nach! Schau, wo sie sind.

25.04.2019

Sie hat mir die Zeit geraubt,

Mich tiefst verwirrt, den Schlaf verwehrt.

Ich atme ein und schaue auf

Und lache noch, denn das war’s wert.

07.03.2019

Ich starre voll Staunen in uraltes Licht;

Welch alte Geschichten es schweigend verwahrt!

Welch Zorn unter Menschen auf ewiger Fahrt;

Und all die Gestirne verändern sich nicht.

13.02.2019

Ich lass’ es fallen, geb’ es auf;

Ich werf’ es weg, doch bin nicht frei.

So halt’ ich inne, fang’ es auf,

Und trag’ es weiter schwer wie Blei.

05.02.2019

So hab’ ich mir selbst eine Zuflucht erkoren,

Mit Freude mich neuer Gewissheit gewandt,

Doch in alten Gesichtern ein Lächeln verloren

Und all dieses Glück, das zerlief, nicht erkannt.

Wie früher sind

Wir frei verirrt,

Und doch läuft sie

Mir nach! Geschwind!

Sind wie der Wind

Im Strom verwirrt,

Und doch hält sie

Mich fest umschlingt.

Ich kann nicht sagen, was es ist,

Ich kann nicht sehen, wer Du bist,

Doch weiß ich, dass

Du Leben liebst

Und fühle, dass

Du Leben gibst.

Impressionen der Zeit

Teil II

(gekürzt)

26.12.2018

Ein wirrer Gedanke wies mir den Weg

Die Idee selbst verbrannt

Ohne Aussicht

Verbannt

Ich finde den Weg

Auch ohne Licht

21.12.2018

Alles hat sein Gegenstück

Und alles sich die Waage hält.

Das Pech ganz sicher folgt dem Glück;

Dis ein Gesetz auf dieser Welt.

11.12.2018

Eine kleine Geste, man merkt sie kaum,

Geschaffen lieblich süß beglückt,

Die Zeit verzerrt, verwirrt den Raum,

Den Augenblick gen Herzen rückt.

02.12.2018

Ich stelle fest, dass Du Dich fragst,

Ob ich nicht kann, all das ich lasse.

So mach doch, was Du machen magst,

Denn manches bleibt in seiner Klasse.

Uns’re Mühe gilt nicht mehr;

Wir schaffen’s nicht, seit je verflucht.

Jeder kann’s, doch zweifelt, wer

Die Bäume selbst zu krönen sucht.

13.11.2018

Kindlich klug und unbeschwert,

Den Blick bestimmt, für Großes blind

Beginnt man sehen und erfährt,

Dass kleine Dinge riesig sind.

Was kam, ist jetzt, es ist soweit,

Und hätt’ man’s früher nicht gedacht.

Nach all den Jahren, all der Zeit,

Ist’s schön zu seh’n, wie’s Kind noch lacht.

09.11.2018

Die Welt zu seh’n in neuen Augen,

Heißt das schon, die Welt zu seh’n?

Alles folgt dem, was wir glauben.

Wirst die Welt doch nie versteh’n.

05.11.2018

Tief versunken, mit im Strom,

Alles Dampf, das Feuer brennt

Erst die Arbeit, dann der Lohn,

Lichterloh, der Meister rennt.

Jeder weiß es, schaffst das schon.

03.11.2018

Vorn ist nich’ klar,

Alles suboptimal.

Wird nicht jenes, was war,

Wieder phänomenal.

Wird nicht dieses, was kommt,

Gleich schon katastrophal.

Denn hat man doch selbst

Immer wieder die Wahl.

In aller meiner Freizeit

Seh’ ich stets zu,

Dass der Tag noch frei bleibt.

Kein Tatendrang. Komm ich zur Ruh’,

Ist das letztendlich Freiheit.

26.10.2018

Den halben Mond hab ich geruht,

Die Welt geschaukelt tief im Schlaf.

Ich weiß nicht, was das Morgen tut.

Ich tue nichts, solang ich darf.

14.10.2018

Jeder baut sich gern sein Nest.

Dass es zerfällt, das war uns klar.

Wir dreh’n uns um und stellen fest,

Dass ihr doch niemals an uns lag.

Die Welt kommt.

Die Welt geht.

So ging es mehr um den Ertrag.

Nicht, dass das mal wichtig war.

Alles dreht sich, irgendwie.

Im Nachhinein ist’s sonderbar.

Wer immer zählt, der schafft es nie.

02.10.2018

Soweit das Licht das Auge reicht,

Soweit die Sonne abends scheint,

Soweit vermag ich gut zu seh’n.

Der Säbel blitzt, die Flaggen weh’n.

18.09.2018

Bin ein Pendler ohne Ziel.

Mich zu binden, braucht es viel.

So nehm’ ich an, was kommen mag.

Der Zufall lenkt mich Pfad um Pfad.

31.08.2018

Der Letzte bin ich, stehe hier.

Aufs Letzte such ich mein Revier.

Der Größte bin ich hier und jetzt,

Und doch auch mich der Glanz verlässt.

Der Letzte bin ich, warte hier,

Die gold’ne Ära hinter mir.

Auf meinem Throne ganz allein,

Leite ich das Ende ein.

29.08.2018

Rundum rund, majestätisch still.

Insgeheim stimmt sich ein Fest an.

Alles, was man heute will,

Findet sich im Nichts des Gestern.

Leise, dass man niemand wecke,

Hall’n die Töne, und im Dunkeln

Spieler drei, und an der Decke

Äuglein zwei wie Sterne funkeln.

Impressionen der Zeit

Teil I

(gekürzt)

28.02.2018

Auch wenn es im Kleinen nicht greifbar ist

Und jede Distanz schier unendlich misst,

So kommt es, dass wenn man die Zeit kurz vergisst,

Manches einem gut gelingt,

Altes Lied noch immer klingt,

Und tanzend man die Zeit verbringt.

25.02.2018

Es zerpflügt

Das Gemüt,

Macht verrückt

Und entzückt.

Es beglückt

Und ergibt

Keinen Sinn,

Dass ich lach’

Und gewinn’,

Dass ich mach’

Und ich bin

Wie ich war.

14.01.2018

Nur ich allein vermag zu seh’n

Wie ab und an Wunder gescheh’n.

Ein ferner Traum macht sich nun breit,

Erstrahlt im Glanz der Wirklichkeit.

04.01.2018

Die Stille lockt, nach Trägheit ruft,

Der Kopf gern’ nach Vergnügung sucht.

Die Pflichten er ans Ende bannt.

Die lange Zeit ist stets Vorwand.

Doch sieht er’s kommen, obgleich nicht gern’,

Die Zeit wird auch sein Spiel zerstör’n.

Will er nicht hör’n, dann wird er seh’n,

Ein jede Freude muss vergeh’n.

19.12.2017

Ein Wind zieht mit sich, was nicht hält.

Ist’s bloß ein Spiel von Welt zu Welt?

Welcher Sinn dem Menschen kommt?

Wer ihn schaut? Und wer ihn lohnt?

Wer des Menschen Wege wählt?

Ihn beglückt und ewig quält?

Was ist’s, was ihn zusammenhält?

Wer richtet ihn, auf dass er fällt?

15.12.2017

Nach zehen Jahr

ist schließlich da,

was jahrelang

zu schaffen war.

Selig macht der Tage Pracht,

Sei glücklich, wem sie Freud’ gebracht.

Das Schicksal wiegt, ein Engel wacht,

Der Wind heult auf, der Regen lacht.

12.12.2017

Ein leises Wort den Plan zerriss,

Zugrunde geht der Traum gewiss.

Doch wie das Schicksal kommen kann,

Hat auch er sein’n Teil getan.

10.12.2017

In seiner Laune, seinem Mut,

Vergisst man leicht der Arbeit Flut.

Fehlt meist die Zeit zur Präzision,

Ist stets die Kunst die Reduktion.

04.12.2017

Höher hoch und weit hinaus,

Egal wie’s kommt, es geht gut aus.

Der Masterplan im Handgepäck,

Die Achtsamkeit den Rücken deckt.

23.11.2017

Wie wunderlich,

Es steigert sich,

Als nähm’ es nie ein Ende.

So freut man sich,

Doch freut sich nicht

Auf die jähe Wende.

21.11.2017

Ein Auf und Ab, ein Rauf und Runter,

Die kleinen Dinge machen’s munter.

20.11.2017

Ein mancher schreit, verflucht das System.

Ein anderer weint, und möcht’s nicht mehr seh’n.

Ein Dritter lacht, versucht’s zu versteh’n,

Und doch wird’s auch ihm

Genauso ergehen.

19.11.2017

Neue Tage nehmen Lauf,

schwör’n neue Triebe mit herauf.

Ein Stündlein Ruh’ ist uns gegönnt,

doch mit ihr die Zeit verbrennt.

18.11.2017

Ein heller Gedanke uns irreleitet,

die Illusion uns Freud’ bereitet.

Das halbe Glück ist schnell vorbei,

ein’ tiefe Leere tritt herein.

Der Armen Lied uns unerwünscht,

Der Lauf der Welt uns wohlgesinnt,

Und stets die Zeit uns weiterbringt.

17.11.2017

Ein Weg, der Weg für sich

das Ziel, sagt man, führt dich

immerfort ins Unsehbare,

allein dem Ziel kommt man nicht nahe.

Vergeblich lockt ein Lichtlein fern,

ein Windstoß Hoffnung weht dort her.

Genug, den Trug am Leb’n zu halten,

lässt er Geduld und Ruhe walten.

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